So ging es mir mit einem kleinen Hocker der seit Jahren ein Eckendasein fristete, ich wusste dass er alt war aber nicht genau wie alt und so langsam begann die Zeit ihn im wahrsten Sinne des Wortes aufzulösen:
Auch wenn man es auf dem unteren Bild nicht ganz so gut erkennen kann, der Stoff war an vielen Stellen bis auf das Futter schon durchgewetzt.
Als Größenvergleich mein Holzschuh daneben, es ist wirklich ein sehr kleiner Hocker.
Von unten betrachtet wurde einem klar, dass der Hocker eine neue Bespannung braucht und einen neuen Anstrich. So war der Plan und dann begann ich ihn auseinander zu bauen.
Und da bekam ich dann auch das volle Ausmaß der Familie Holzwurm zu Gesicht.
Nachdem ich den Stoff runtergearbeitet hatte ( ja das kann man nicht anders sagen) entdeckte ich noch einige andere Dinge. Vor allem wurde der Stoff mit viel, wirklich VIEL Kleber und Metallklammern auf dem Hocker befestigt um ganz einfach etwas nicht mehr sehen zu müssen.....
Den Riss im Holz, der mit eben so vielen Metallklammern zusammengehalten wurde. Anstatt ihn zu kitten würde das Holz einfach mit Klammern zusammengehalten und um es nicht mehr zu sehen wurde der Hocker einfach bespannt.
Schade wo er doch auch ohne Stoff sicher einmal schön ausgesehen hatte und so änderte sich mein Plan und ich wollte ihn fertig machen OHNE Bespannung.
Nach der ersten Reinigung machte ich auch eine Entdeckung auf der Unterseite, die mich zu dem Entschluss brachte diese Seite nicht zu bearbeiten.
Ich weiß es ist nicht gut leserlich aber wenn man genau hinsieht, kann man das Jahr 1876 erkennen.
Dann begann dass schleifen, beizen und schleifen.
Dann war es Zeit für das ausbessern der immensen Holzwurmschäden und des Spaltes.
Familie Holzwurm hatte wirklich fast den halben Fuß aufgefressen.
Dann das Füllmaterial nach dem Trocknen noch schön glatt schmirgeln und schon konnte ich mich an das Färben machen.
Vorher
Nachher
Ich wollte ihn so dunkel und ja auch nicht 100% perfekt und so durfte er erst einmal trocknen.
Und dann kam die Schlußarbeit, denn ganz so dunkel wollte ich ihn nicht lassen.
Die kleinen Ornamente in den Ecken und in der Mitte sollten den Kontrasts zu der dunklen Grundfarbe bilden, mit einem Hauch von Gold der wie eine Patina wirken sollte über den Hocker verteilt.
An den Kanten der Füsse kommt das Gold besonders schön zu Geltung.
Und so sieht er nun aus, ganz ohne Bespannung und Riss im Holz.
Zum einen finde ich es vorbildlich, ein altes Möbelstück wieder instandzusetzen anstatt es wegzuwerfen.
AntwortenLöschenZum anderen gefällt mir auch das neue Aussehen. Ohne Bespannung, dafür repariert und mit Farbe versehen, sieht der Hocker sehr gut aus. :)
Ja die alten Möbel, die haben es mir angetan. Ich fand die Ausarbeitung so schön, die geschwungenen Beine, ich hätte ihn gar nicht wegwerfen können. Allerdings war es schon heftig den Holzwurmschaden anschauen zu müssen und auch zu reparieren.
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