Samstag, 28. April 2012

Abschied

Ein Abschied verleitet immer dazu, etwas zu sagen, was man sonst nicht ausgesprochen hätte.

Dieses nette Zitat von Euphemia von Adlersfeld sagt im kurzen das was ich im Ausführlichen denke, denn ich musste mich von etwas verabschieden was mir doch schwerer viel als gedacht. Und mit Sicherheit hätte ich nie ein Wort darüber verloren, dass man für viel Arbeit nicht einmal ein simples "Danke" bekommt, wenn es jetzt nicht einfach weg wäre und ich nur kurz Zeit hatte es zu akzeptieren.
Es geht nicht um etwas besonders wertvolles oder gar seltenes, nein es geht um 2 Koffer, sehr alte Überseekoffer die ich mit viel Mühe vor ihrem sicheren Tot durch vergammeln gerettet hatte.
Ja sie gehörten mir nicht, aber dem Besitzer waren sie sch... egal standen in dunklen Ecken im Keller und schimmelten vor sich hin, das konnte ich so nicht mit ansehen.
In einem der Koffer waren Lebkuchenherzen drin die als Nahrungsgrundlage für Ungeziefer diente, das sich in dem Innenfutter lebhaft vermehrte und in dem anderen großen Koffer waren zwar keine Untermieter drin, dafür aber durch falsche Lagerung fast dass ganze Holz und Leder kaputt.

Stunden an Arbeit steckte ich in die beiden, damit man sie wieder in eine Wohnzimmer stellen konnte und beide bekamen auch wieder eine Aufgabe, der eine war Lager aller meiner Bastelmaterialien und der andere war die Schatztruhe im Kinderzimmer.

Nun sind sie weg und wieder bei ihrem alten Besitzer und was ich demjenigen sagen will:
So geht man nicht mit solch schönen Dingen um, man behandelt so etwas mit ein wenig Vor- und Umsicht.
Ich habe sie mühevoll hergerichtet, gib gut darauf acht.












Freitag, 27. April 2012

Ein neues Gewand Teil 2


Nun geht es wie angekündigt natürlich mit dem Gürtel weiter, der nun seine Schließen bekommen soll.
Erst einmal das Handwerkszeug herrichten und dann loslegen, wie auch schon die Lederfarbe hatte ich die Nieten und die Schließen von Lederkram.







Und wer jetzt denkt ich hätte die Nieten auf dem Holzbrett eingehämmert, nein habe ich natürlich nicht.
Aber da mein kleiner Miniamboss leider gerade nicht da war, musste ich mir etwas anderes suchen und ein wenig improvisieren.


Na wer kommt drauf was es ist, was ich da als Ersatzamboss benutzt habe?!



Ja die Ränder des Gürtels muss ich nochmal mit Farbe nacharbeiten, da ich noch hier und da etwas abgeschnitten hatte, war natürlich die Farbe auch wieder weg.


Jetzt noch das Material das um den Gürtel sollte zuschneiden und befestigen.


Ja wenn es ums improvisieren geht, fällt mir immer was ein, ich hatte etwas gesucht das ich zum beschweren benutzen kann, bis der Kleber trocken ist und da kam mir das gusseiserne Waffeleisen gerade recht.




Jetzt noch das gleiche Spiel mit den Lederfetzen.


Und fertig ist der Miedergürtel.




Weiter geht es mit dem Rock/Kleid/Überwurf....was auch immer es wird, ich weiß es ja selber noch nicht.








Samstag, 21. April 2012

Ein neues Gewand

Wie der Titel schon sagt, schneidere und bastle ich wieder an einem neuen Gewand.
Wie es werden soll, habe ich bei Beginn gar nicht genau geplant, sondern einfach Ideen und Bilder zusammengetragen die mir gefielen und daraus versuche ich nun das zu machen was mir gefällt und worin ich mich wohl fühle.
Bei allen Bildern die ich irgendwo fand und die mir gefielen war eines gemeinsam, ein breiter Gürtel bei männlichen Personen und ein Miedergürtel bei weiblichen Personen
z.B. hier oder hier!
Also stand es schnell fest, zuerst mache ich den Gürtel und dann werden wir sehen was als nächstes!
Zum Glück hatte ich noch so einige Lederreste übrig auf die mein Schnittmuster
(zum Glück) noch drauf passte.



Jetzt nur noch passend ausschneiden.


Gut nun war das Leder nicht wirklich die Farbe die ich mir für meinen Gürtel wünschte, also blieben mir die üblichen Methoden das Leder etwas nachdunkeln zu lassen oder mich dieses mal an etwas neues zu wagen: Leder färben!
Noch nie gemacht, aber das hält mich auch sonst nicht auf.
Hilfe über das Thema und das richtige Handwerkszeug fand ich in meinem neuen Lieblingsladen:
Eine ausführliche Beschreibung wie man Leder färbt findet ihr unter der Rubrik 
Wissen & Tipps.
Dann musste ich nur noch auf das Päckchen warten, was ruck zuck da war.
Da war die Freude groß und ich konnte endlich loslegen.


Bilder sagen mehr als Worte, also hier das lustige Gefärbe:


Ja Handschuhe tragen ist wichtig dabei, wenn man seine Finger (ohne Farbe dran) mag.




Bis dahin war ich mit meinem Erstlingwerk zufrieden ABER dann entdeckte ich die Stelle an der ich den Schwamm eindeutig zu lange auf einer Stelle gelassen hatte und nicht wie beim Rest andauernd in Bewegung war (grummel grummel Motz Motz)
Nun gut, auch diesen dunklen Fleck werde ich mit Stolz tragen, denn Fehler machen hilft beim besser werden. 


Und da man einen Gürtel auch schließen können sollte und möchte, geht es damit weiter, aber nicht jetzt sondern beim nächsten mal.



Donnerstag, 12. April 2012

Ein kleiner Hocker.

Kennt ihr dass wenn irgendwo im Haus oder der Wohnung ein Möbelstück steht (seit Jahren) und man im vorbeilaufen immer denkt: "irgendwas gutes sollte ich dir mal tun oder dich entsorgen." Aber man läuft einfach immer weiter daran vorbei und mit der Zeit wird der Zustand ja auch nicht besser.
So ging es mir mit einem kleinen Hocker der seit Jahren ein Eckendasein fristete, ich wusste dass er alt war aber nicht genau wie alt und so langsam begann die Zeit ihn im wahrsten Sinne des Wortes aufzulösen:



Auch wenn man es auf dem unteren Bild nicht ganz so gut erkennen kann, der Stoff war an vielen Stellen bis auf das Futter schon durchgewetzt.


Als Größenvergleich mein Holzschuh daneben, es ist wirklich ein sehr kleiner Hocker.


Von unten betrachtet wurde einem klar, dass der Hocker eine neue Bespannung braucht und einen neuen Anstrich. So war der Plan und dann begann ich ihn auseinander zu bauen.
Und da bekam ich dann auch das volle Ausmaß der Familie Holzwurm zu Gesicht.








Nachdem ich den Stoff runtergearbeitet hatte ( ja das kann man nicht anders sagen) entdeckte ich noch einige andere Dinge. Vor allem wurde der Stoff mit viel, wirklich VIEL Kleber und Metallklammern auf dem Hocker befestigt um ganz einfach etwas nicht mehr sehen zu müssen..... 



Den Riss im Holz, der mit eben so vielen Metallklammern zusammengehalten wurde. Anstatt ihn zu kitten würde das Holz einfach mit Klammern zusammengehalten und um es nicht mehr zu sehen wurde der Hocker einfach bespannt.




Schade wo er doch auch ohne Stoff sicher einmal schön ausgesehen hatte und so änderte sich mein Plan und ich wollte ihn fertig machen OHNE Bespannung.
Nach der ersten Reinigung machte ich auch eine Entdeckung auf der Unterseite, die mich zu dem Entschluss brachte diese Seite nicht zu bearbeiten.


Ich weiß es ist nicht gut leserlich aber wenn man genau hinsieht, kann man das Jahr 1876 erkennen.


Dann begann dass schleifen, beizen und schleifen.





Dann war es Zeit für das ausbessern der immensen Holzwurmschäden und des Spaltes.







Familie Holzwurm hatte wirklich fast den halben Fuß aufgefressen.



Dann das Füllmaterial nach dem Trocknen noch schön glatt schmirgeln und schon konnte ich mich an das Färben machen.


Vorher


Nachher


Ich wollte ihn so dunkel und ja auch nicht 100% perfekt und so durfte er erst einmal trocknen.








Und dann kam die Schlußarbeit, denn ganz so dunkel wollte ich ihn nicht lassen.


Die kleinen Ornamente in den Ecken und in der Mitte sollten den Kontrasts zu der dunklen Grundfarbe bilden, mit einem Hauch von Gold der wie eine Patina wirken sollte über den Hocker verteilt.



An den Kanten der Füsse kommt das Gold besonders schön zu Geltung.







Und so sieht er nun aus, ganz ohne Bespannung und Riss im Holz.