Samstag, 20. August 2011

Die Kürschnerrobe - Dreck und Speck

Dreckig, fleckig, schmuddelig und alles andere als sauber ja so sollte meine Robe aussehen!
Der Saum der über den Boden schleift sollte auch so aussehen wie wenn er seit Jahren jedweden Dreck vom Boden aufgewischt hätte.
Und wenn der Saum schon dreckig wird, muss es der Rest des Gewandes auch werden, die Ärmel mit denen man in Dreck und Speck arbeitet und der Kragen der noch nie von Schweiß und Staub befreit wurde.

Was ergibt eine schöne bräunlich, gelbe Verfärbung?
Grübel?
Erde, Sand, Asche ja alles gute Möglichkeiten um punktuelle Flecken zu erzeugen, aber mit was kann ich einen ganzen Saum komplett auf einmal einsauen?
Da kam mir die Idee, Tee!



Also stellte ich eine große Menge schwarzen Tee her, lies ihn schön lange ziehen und hängte dann den Saum des Kleides rein für mindestens 10min.



Da das Untergewand doch sehr lang war und ich die Sauerei lieber draußen machen wollte, musste ich mir eine etwas "lustig aussehende" Aufhängung überlegen.
Ich hängte das Kleid in meinen Sonnenschirm und stellte den Tee auf einen Stuhl darunter.



Mit den Ärmeln machte ich das gleiche, auch sie badeten 10min. im schwarzen Tee.


Der Kragen wurde auch so eingefärbt.
Und so sah es noch naß und dadurch natürlich noch deutlich dunkler aus.



Nun sah es dreckig aus, aber immer noch viel zu "ordentlich" also mussten nun auch noch die Ränder des Saums dran glauben und ich konnte mal schön die schlechte Laune eines Arbeitstages mit einer Drahtbürste raus lassen.



Ja so gefiel mir der Saum tausend mal besser, nun nur noch trocknen lassen und später die Möglichkeiten des verdrecken noch verfeinern.
Aber an dem dreckig werden arbeite ich bei jedem Mittelaltermarkt, denn irgendwie scheine ich beim Essen immer zu kleckern und deswegen kommen viele Flecken schon von ganz alleine!
Und noch eine kleine Anmerkung, mit einer Drahtbürste und zu viel Schwung, kann man sich ganz schön ordentlich verletzen!

Donnerstag, 18. August 2011

Die Kürschnerrobe

Bei jedem Mittelaltermarkt ist es für uns Mädels immer das spannendste andere Leute und deren Gewänder zu betrachten, es gibt ja Menschen die stecken irre viel Arbeit und Liebe in ihre Gewänder.
Ich fand so etwas immer bewundernswert, es gibt die die absolut Stilecht bleiben und sich an die Vorgaben ihrer Zeit halten, es gibt die die etwas mehr Eigeninitiative walten lassen und ihre Gewänder mehr nach eigenen Vorstellungen gestallten und es gibt die noch unschlüssigen die eigentlich gar nicht wissen wo sich so recht dazu gehören wollen.
Ich befand mich schweben immer zwischen allen Fronten, das Originalgetreue hat was, die Eigeninitiative natürlich auch.....also was tun? Erst mal war es ein abwarten ob mir nicht irgendwann mal etwas über den Weg läuft dass mir gefällt.

Ja und plötzlich hüpfte es vor meinen Augen rum, auf dem Bildschirm meines Computers.
Da ich ja ein fleißiger Herr der Ringe online Spieler bin und das schon seit der Beta und mein Charakter natürlich (weiblich) meistens alle neuen Outfits im Spiel hat, kaufte ich mir eine neue Kürschnerrobe und als sie mein Charakter zum ersten mal trug, dachte ich mir:
Ja genau das machst du, genau die willst du (ein klein wenig abgewandelt) nachmachen!





Also gut, gesagt getan und so ging es los. Allerdings wollte ich noch ein Untergewand haben damit es nicht so eine dunkle, blaue Masse wird sondern noch etwas aufgelockerter wirkt. 
Ich fing mit dem Untergewand an aus Leinenstoff, die Schnittmuster erstellte ich mir selber und die Anleitungen dazu hatte ich von hier: Eine Cotte (Untergewand) erstellen
Das ging eigentlich auch noch recht schnell da der Schnitt doch recht einfach war.
Bitte nicht über die dreckigen Rändern am Saum und an den Ärmeln wundern, das ist Absicht und die Erklärung dazu gibts später.


Da das Schneidern und Nähe doch so einfach ging, dachte ich mir dass das Thema Knopflöcher selber machen ja auch nicht so schwer sein kann. Ja da waren die Knopflöcher doch ganz anderer Meinung.
Viel habe ich darüber gelesen und bin schließlich bei dem Schlingenstich hängen geblieben.
Und dann hatte ich mehrere Tage nur eines zu tun, immer im Kreis nähen und nähen und nähen und rund....rund...rund.
Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden, auch wenn es sehr lange gedauert hat bis die 10 Kopflöcher fertig genäht waren.




Auch wenns schwer fällt sollte man den roten Punkten keine Beachtung schenken....die Erklärung folgt vielleicht irgendwann einmal unter der Rubrik "dumm gelaufen".

Zu den genähten Knopflöchern sollte noch ein Nestelband, gedacht und gemacht hatte ich es in den Farben die das Gewand später hatte, aber ich habe es zum Schluss doch noch entfernt, da es zu "sauber" aussah und durch ein Lederband ersetzt.






Mittwoch, 10. August 2011

Der Drachenstab - weiter gehts

Nun gut, der Kopf war soweit vorbeireitet die erste Schicht Pappmache zu vertragen, so wie man es noch von früher aus der Schule kennt, man nehme:

  1. Zeitungspapier oder in meinem Fall Küchenpapier, in kleine Schnipsel zerrissen
  2. Tapetenkleister
  3. Einen Pinsel
  4. Ein langes dünnes Instrument um die Zeitung in feine Spalten zu drücken 
Dann wird immer wieder ein Schnipsel in den Tapetenkleister getunkt und danach mit einem Pinsel auf den Drachenkopf aufgetragen! So arbeitet man sich (in meinem Fall) 3 Schichten lang rund um den Kopf rum.
Eigentlich hätte ich Zeitungspapier genommen, aber da ich später noch eine graue Schicht auftragen würde wollte ich dass das weiße Papier später unter dem grau etwas rausleuchtet.

Hier sind die Schichten noch nicht ganz trocken!

Hier dann trocken (gut zu erkennen das blaue Muster des Küchenpapiers)

Jetzt ging es an die etwas kompliziertere Arbeit! Ich wollte Pappmache selbst erstellen, es sollte aber nicht so fein werden wie Mehl, sondern eine rauerer, grobere Oberfläche ergeben, ähnlich wie eine raue Drachenhaut!
Also mal wieder abgetaucht in die Tiefen des Internets und verschiedene Rezepte ausprobiert.
Schließlich blieb ich bei einem Rezept hängen, wo ich durch die spätere Bearbeitung, die Struktur des Pappmache selber bestimmen konnte.
Die wichtigste Warnung dabei ist eigentlich nur, haltet euch die Nasen zu, denn Zeitungspapier zu zerkochen ergibt irgendwann einen wirklich gewöhnungsbedürftigen Geruch in der Küche, besonders wenn man eine offene Küche hat!
An sich ist das Rezept ganz simpel:
  1. Eine komplette Tageszeitung
  2. Einen Topf voll Wasser
  3. Eine Herdplatte
  4. Geduld und eine gute Absaugung
Man zerrupfe das Zeitungspapier nun in kleine Schnipsel und tunke es in den Topf mit Wasser.
Das Wasser wird zum kochen gebracht und gehalten werden.
Nun lässt man die Pampe so lange kochen bis aus dem Papier eine einzige Matsche geworden ist ( alle Druckerschwärze ist raus und es bleibt nur noch eine graue Masse), allerdings muss ich sagen dass ganze dauert länger als man denkt und man sollte immer wieder rumrühren und Wasser nachschütten!
Wenn dann nur noch eine graue Masse übrig ist, kann man das ganze in einem feinen Sieb abgießen und es gut abtropfen lassen.
Danach nimmt man die Masse und streicht sie dünn auf ein Küchenhandtuch oder Backpapier, damit sie gut trocknen kann ( das Trocknen kann man im Backofen vorsichtig beschleunigen).
Wenn dann alles trocken ist bringt man die trockene Masse auf gewünschte Konsistenz in dem man sie im Mixer oder mit dem Pürierstab so zerkleinert wie man es möchte. Da stehen einem alle Möglichkeiten offen von recht fein bis grob. 

Also ging es nun an die Drachenhaut, in einer Schüssel das pürierte Papier in der anderen der angerührte Tapetenkleister und jetzt etwas Kleister und das Pappmache mit den Fingern verrühren und vorsichtig auf dem Kopf aufbringen und in die gewünschte Form bringen.

Damit kann man wunderbar die Zähne und feine Details ausarbeiten. 



Weiter geht´s demnächst!




Montag, 8. August 2011

Der Drachenstab

Wie schon hier und da erwähnt bin ich ein fleißiger Mittelaltermarktgänger und meine Freundin und ich lieben es dann bei einem leckeren Essen und einem noch leckereren Gesöff uns die Gewandungen der anderen Besucher zu betrachten und uns darüber den Kopf zu zerbrechen wie wir unsere Gewandungen noch besser machen können.

Bei einem dieser Märkte sahen wir an einem Stand Holzstäbe die für unsere Begriffe doch ziemlich teuer waren und keiner so recht gefallen wollte, da kam mir der Gedanke.....warum nicht selber machen?
Gut ich bin kein gelernter Tischler und würde sicher nicht mit Holz so gut umgehen können,
ABER wer sagt denn das man den aus Holz machen muss?
"Cosplay" oder "LARP" es gibt genügend Möglichkeiten sich Inspirationen zu holen, also tauchte ich in die unendlichen Weiten des Internets ab und holten mir viele Tipps und Anregungen und kam so schließlich zu der Entscheidung: es wird ein Drachenstab, modelliert aus Bauschaum.

So sah die erste Zeichnung des Kopfes aus:



Das ganze wurde nun auf Pappe übertragen um auf dem Stab das Gerüst darzustellen an dem ich mich für die Größe des Kopfes orientieren konnte. 



Da ich aber den Kopf nicht sofort mit dem Stab verbinden wollte (weil ich mir dachte zum Schnitzen und Ausarbeiten ist es sicherlich einfacher nicht den ganzen Stab mit dranhängen zu haben), brachte ich an dem Übergang von dem Hals des Drachen zum Stab einen Dichtungsring an um den Kopf später pass genau auf den Stab stecken zu können und ihn dann mit Bauschaum mit dem restlichen Stab zu verbinden. In einem späteren Bild kann man den Dichtungsring gut erkennen.


Und dann ging es an das Bauschaumgedöns, ich hätte nicht gedacht dass es SO aufgeht!
Ein Glück konnte ich den Dichtungsring noch erkennen und wusste wenigstens wo bei dem Berg Bauschaum unten ist!



Der Zipfel der da aus der gelben Masse rausschaut ist der Dichtungsring und der Pappbeginn des Drachenhalses.

Das Ganz musste nun aber auch eine längere Zeit trocknen, da dachte ich mir, fang doch schon mal mit dem restlichen Stab an. Dazu muss ich aber sagen, dass ich ihn inzwischen mindestens 3mal abgeändert habe und immer noch nicht zufrieden bin, aber ich wollte euch die Entstehung natürlich nicht vor enthalten ebenso wenig wie das Endresultat, auch wenn das wohl noch etwas dauert.





Dann begann ich mit dem Griff:



Nachdem der Griff teilweise schon ausgereitet war folgte der restliche Stab


Etliche Stunden und Klingen (der Teppichmesser) und Bergen von Bauschaumschnippseln später, hatte ich den Kopf grob in Form geschnitzt, wobei ich mich mehr als ärgerte dass es des Bauschaums liebstes Hobby ist Blasen an den Stellen zu produzieren an denen es immer äußerst ungünstig ist.




Da die Blasen doch etwas arg groß waren, brauchte der Kopf eine kleine Überarbeitung. Ich fand es sah aus als wäre der Kopf beim Friseur und bekommt eine Dauerwelle.




Danach gefiel er mir schon besser, natürlich gab es noch kleine Löcher, aber die würde ich anders schließen als mit Bauschaum.






Wie es mi dem Stab weiter geht, könnt ihr hier bald sehen......

Sonntag, 7. August 2011

Schultüten

Da ja demnächst der große Tag ist an dem mein kleiner Mann in die Schule kommt, wollte er natürlich auch eine
Mamasupertolle Schultüte und da er mich inzwischen ja auch gut kennt kamen solche Sätze wie:
Mama, die muss aber einen "riesen" Drachen drauf haben
Mama, der muss auch Feuer spucken
und oben soll die Tüte brennen und und und
Gut ich bin ehrlich, alle Wünsche sollte ich ihm zum gesundheitlichen Wohl der anderen Kinder dann doch nicht erfüllen (auch wenn es mich gereizt hätte den Drachen wenigstens etwas rauchen zu lassen).
Also haben wir Bücher gewälzt und Bilder angeschaut und sind schließlich bei folgendem hängen geblieben:
Darin gibt es viele tolle Ideen und natürlich wollte er den Drachen mit leuchtenden Augen.....und da mir die basteltechnischer Herausforderung gefiel, machte ich mich gleich ans Werk und dabei kam dann eine Schultüte mit zwei Drachen heraus die beide leuchtenden Augen dank netter kleiner LEDs haben!






Ich muss dringend noch Aufnahmen machen,wenn es etwas dunkler ist, denn die Augen leuchten wirklich herrlich hell in einem Orangeton!