Montag, 22. Oktober 2012

One-Stroke Technik auf Stühlen

Bevor ich bei den beiden zum Thema One-Stroke Technik kommen konnte, musste ich einiges an Arbeit in die beiden Stühle stecken.
1. die Stühle sind locker 50 - 60 Jahre alt.
2. Sie standen den Großteil der Zeit in einer Wirtschaft:
3.Nicht nur der Zahn der Zeit hatte an ihnen genagt sondern auch 
das Nikotin in der Wirtschaft.

Der Wunsch der Besitzer war (eigentlich) einfach, wir wollen sie in weiß haben!

Vorher                          -                            Nachher



Also machte ich mich ans Werk und begann sie abzuschleifen um sie danach zu reparieren und danach neu zu streichen.
Aber pssst nicht so schnell, denn ganz so einfach war das nicht!
Hier also die Stellen die dringend repariert werden mussten:




Dann fing das seltsame abschleifen an, denn ich dachte die ganze Zeit über ich würde in einem Aschenbecher sitzen und je mehr ich schleifte um so schlimmer wurde der Geruch, dazu kam dann noch eine unangenehme Note von Leinöl.
Gelegentlich stockte mir der Atem.
Als ich dachte ich hätte den ersten Stuhl abgeschliffen, merkte ich daß ich eigentlich nur eine Zentimert dicke Nikotinschicht abgeschliffen hatte und das Holz erst zum Vorschein kam.

Wer bei diesem Bild denkt der linke Stuhl sein gut an/abgeschliffen, der irrt sich, denn ich war noch nicht einmal am Holz. 


Hier in Nahaufnahme das gute Nikotin das sich regelrecht ins Holz gefressen hatte.
Das gelblich-bräunliche Zeug war cm dick auf den Stühlen  und war eine Nikotin und Leinölmischung vom allerfeinsten!


Hier das Ergebnis eines Stuhls von 50Jahren Nikotin in einer Wirtschaft abgeschliffen auf meiner Arbeitsplatte.



Nach der Arbeit würde jedem das Rauchen vergehen, wenn sich das so ins Holz frißt....wie sehen dann die inneren Organe von Rauchern nach der Zeit aus?!

Nach dem ganzen geschleife gings dann ans reparieren,



dann grundieren, dabei feststellen dass sich das Nikotin in einem schönen Gelbton durch sämtliche Farbschichten drückte. Deswegen brauchte es VIELE Farbschichten.
1.


2.


3.


4.


Aber selbst nach so vielen Farbschichten kam nach dem trocknen doch wieder das Nikotin durch.



Dann waren sie irgendwann weiß, aber es sah so steril dass ich die Besitzer fragte ob ich sie (passend zu ihrem restlichen Mobiliar) verzieren darf.
Durfte ich und so kam es zu der One-Stroke Technik, die mir schon seit langem gefiel und ich sie ein paar mal ausprobiert hatte.
Acrylfarben, Pinsel und los gehts!


2 Farben auf einem Pinsel und durch Schwung und gezielten Druck die beiden Farben direkt beim zeichnen mischen und so enstehen schöne Farbverläufe.












Blüte um Blüte über zwei Stühle und dann waren sie fertig, nur noch die Sitzkissen drauf die sich die Besitzer rausgesucht hatten und so machten sie sich auf die Reise nach hause.








4 Kommentare:

  1. Toll, was man - Korrektur: Du! - noch aus solch betagtem Mobiliar herausholen kannst.

    Diese ominöse Ein-Streich-Technik würde ich gerne selbst einmal ausprobieren. Es würde nicht unbedingt so hübsch wie bei Dir aussehen, aber ich würde mich gern einmal dran versuchen.

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    1. Danke,
      zu dieser ominösen Technik werde ich nochmal was schreiben, damit du das auch hinbekommst.

      Vielleicht muß ich ja auch mal ein Video machen,mal schauen was mir da für diejenigen einfallt die sowas gerne auch einmal probieren wollen.

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  2. Hi,
    deine Stühl sind super schick geworden. Die Idee mit den Herzen finde ich Spitze sowie die Blumen. Sie sind dir sehr gut gelungen. Man sieht das künstlerische Talent.
    Viele Grüße
    von Perlenelfe Kiki

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