Sondern eine Frage gestellt, an all die Bücherfreunde die hier ab und zu vorbei kommen und einen Blick reinwerfen.
Ich habe einige Bücher von meiner verstorbenen Patentante bekommen und sie war mit ihren Büchern immer sehr heikel, was heißt - so sehr uns Kindern auch ein Buch interessierte, wir durften es nicht anschauen/anfassen.
Nun standen irgendwann die Kartons mit ihren Büchern vor mir.....ich habe sie lange nicht angerührt. Warum? Ich weiß es nicht, vielleicht weil man im Kopf die Sätze hatte von damals! Aber es war nun mal so die Kiste stand da lange und nun aus heiterem Himmel, fing ich an die alten Bücher aus zu packen und ich hatte plötzlich Dinge in den Händen die 168 Jahre alt sind. Ehrfurchtsvoll blätterte ich in den alten Büchern und man fragt sich was man mit 168 Jahren wohl schon so alles gesehen hat.
Nun aber zu meiner Frage: was würdet ihr mit so einem Buch machen?
Es tut einem ja schon fast weh zu sehen wie der Bucheinband gelitten hat in all der Zeit!
Schaut euch die Bilder an und sagt mir doch bitte was ihr darüber denkt oder meint!
Was man dann nicht noch alles findet, so zwischen den Seiten.
Das Beste, fand ich war dieses Rezept (oder was es auch immer sein soll) .
Lesen kann ich es nicht wirklich (Ärzteschrift)
Aber schaut euch auf dem nächsten Bild einmal die Sprechzeiten an!
Der hatte sicher nicht viel Zeit für seine Patienten!
Bücher...
AntwortenLöschenIch liebe Bücher! Geht mir weg mit diesen E-Books und Kindles und dem ganzen Zeug. Ich will es in den Händen halten, den Einband betrachten (oh, ein Hardcover!) und am Gewicht schon die Länge oder Komplexität erahnen.
Ähem...zu Deiner Frage:
Es wäre davon abhängig, was mein Ziel für das Buch ist.
1. Wollte ich das Buch vor allem für die Nachwelt erhalten, würde ich mich an eine Bibliothek oder Kirche wenden und dort fragen, ob sie das Buch gerne haben wollten.
2. Ginge es mir um einen potentiellen Werterhalt des Buches, würde ich mich wohl erst einmal über den Wert informieren und es dann wahrscheinlich unverändert dunkel und trocken lagern.
3. Würde ich das Buch als Teil der Familiengeschichte sehen, dann sollte man es in meinen Augen auch öfters anfassen, hineinschauen, lesen dürfen. In dem Fall würde ich versuchen, das Buch mit einem schönen neuen Einband zu versehen.
Das würde zwar scheitern, aber danach würde ich jemanden fragen, der handwerklich geschickter ist als ich ;-)
Ich würde Punkt 3 wählen. Falls Du das auch so siehst, hoffe ich auf einen Interessanten Beitrag dazu.
-Jan
PS: Die vorgegebene "18" für das Jahr auf dem Kommunionszettel hat mich ganz besonders denken lassen "Wow, das ist lange her!"
Danke für deine Antwort.
AntwortenLöschenIch denke ich tendiere zu 3. ABER der Befriedigung meiner Neugierde würde mich (allein nur um es mal zu wissen) auch Punkt 2. interessieren.
Bei Punkt 1. hätte ich eher ein Problem damit dass ich in vielen Bibliotheken Menschen beobachtet habe die mit Bücher umgehen wie mit Putzlappen, irgendwie hätte ich da kein gutes Gefühl.
Aber ich werde mir das nochmal ganz genau durch den Kopf gehen lassen.
Ich finde es ja immer spannend in alten Büchern irgendwelche Zettel zu finden......besonders wenn sie so alt sind! Mal schauen was ich noch so entdecke.
Hallo Momoko!
AntwortenLöschenVon wegen alt: Mein ältestes Buch ist vom Jahre 1543, die
restlichen alle 17. bzw. 18 Jahrhundert. Ich sammle seit
40 Jahren und habe eine erotische Beziehung zu Büchern,
weil ich Buchdrucker und Handsetzer gelernt habe.
Wenn der Einband aus Pergament ist und das Papier handge-
schöpft Bütten, dann rieche ich an dem Buch und mir geht
durch den Kopf, dass die Menschen, die daran arbeiteten
schon längst zu Staub zerfallen sind, ihr Werk aber blieb
bestehen.
Mein ältestes Buch ist übrigens eine Gesetzessammlung für
Niederösterreich von Kaiser Ferdinand dem II. Das Buch ist
so gut erhalten, dass man glauben könnte, es wäre erst
gestern aus der Druckerei gekommen. Das Deutsch ist aller-
dings ein wenig gewöhnungsbedürftig, es ist fast noch
Mittelhochdeutsch.
Das wird man von den Büchern, die jetzt gedruckt werden in
500 Jahren nicht sagen können, sie werden zerfallen sein,
wie wir auch.
Liebe Grüße aus Wien,
Hans
Hallo Hans,
AntwortenLöschenda hast du mit "von wegen alt" natürlich recht, da kann mein Buch nicht mithalten. Aber schön zu hören das auch andere Menschen durch ihren Beruf in ihrem Alltag und ihrem handeln geprägt sind.
Was mich aber interessieren würde, was würdest du mit meinem Buch machen?
Kann man dem guten Stück etwas gutes tun, damit es nicht weiter zerfällt. Die Meinung eines Fachmannes würde ich gerne hören.
LG
Momoko
Liebe Momoko,
Löschenes tut mit leid, Dir sagen zu müssen, dass außer
für Dich das Buch überhaupt nichts wert ist.
Erstens wurde religiöse Literatur in hohen Auflagen gedruckt und zweitens ist der Zustand
des Buches sehr traurig. In eine Restauration
zu investieren würde bedeuten, Perlen vor die
Säue zu werfen. Ich würde nur den weghängenden
Rücken mit Uhu-Stick bestreichen und über Nacht
mit Hilfe von Gummiringerln angepresst trocknen
lassen.
Ich habe alle religiösen Bücher verschenkt bis
auf eine Ausnahme. Ein im Jahre 1912 gedruckter
Reprint eines 1607 gedruckten Johannesevangeliums
Leineneinband mit eingewirkten Silberfäden und
echtem Goldschnitt im Format 3 cm x 2 cm.
Ich hab`s auf einem Pfarrflohmarkt um 2 oder
3 Euro gekauft und dann per Suchmaschine in einem
amerikanischen Antiquariat um 1500 Dollar gefunden. Solltest Du mir Deine Mailadresse
bekanntgeben, könnte ich Dir ein paar Pics
meiner Schätze senden.
LG, Hans
Hallo Hans,
AntwortenLöschenich finde es gar nicht schlimm dass es außer einem Erinnerungswert keinen anderen hat. Es war nur die reine Neugierde, die mich das fragen lies.
Ich werde den Rücken versuchen so zu befestigen wie du es vorgeschlagen hast.
Meine Mailadresse findest du in meinem Profil, ich würde mich sehr über ein paar Bilder freuen.
Falls du meine Mailadresse nicht findest, mich einfach nochmal hier anschreiben.
LG
Momoko